Neues Forschungsprojekt zur Entwicklung eines automatisch schaltenden Radonexposimeters
Kürzlich startete ein neues, gefördert von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV), zur Entwicklung eines automatisch schaltenden Radonexposimeters zur Verbesserung und Vereinfachung der Personen- und Ortsdosimetrie im Zusammenhang mit Radon „au.raex“. In Kooperation mit dem vereinfachen wir am IPEK die tragbare, passive Personendosimeter.
Radon kommt natürlicherweise im Boden vor und kann sich je nach Umgebungsbedingungen in der Bodenluft freisetzen. Im Freien vermischen sich Radon und seine Folgeprodukte mit der Umgebungsluft, wodurch in der Regel keine hohen Radonaktivitätskonzentrationen entstehen. Im Gegensatz dazu kann Radon in Innenräumen, hineingelangt bspw. durch Risse im Keller oder Lüftungen, zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen.
Durch die Richtlinie 2013/59/Euratom wird der Radonbelastung auch gesetzlich größere Bedeutung beigemessen. In diesem Zuge müssen Arbeitgeber in sogenannten Radonvorsorgegebieten die berufliche Exposition der Angestellten messen (wozu das zu entwickelnde Exposimeter gedacht ist) und bei Überschreitung eines Grenzwerts Gegenmaßnahmen einleiten.
Die beim Zerfall des natürlichen radioaktiven Edelgases Radon emittierte Alpha-Strahlung kann nicht mit herkömmlichen Dosimetern gemessen werden, wie sie z.B. in Kontrollbereichen eingesetzt werden. Die bislang verfügbaren Radondosimeter erfassen die Exposition rund um die Uhr kontinuierlich und somit auch Zeiten, in denen die betroffenen Personen gar nicht beruflich tätig sind. Deshalb wird mit diesen Dosimetern oft eine deutliche Über- oder auch Unterschätzung der Radon-Exposition erfasst. Somit fehlen hier die personenbezogenen und während der Arbeitszeit gemessenen Werte, welche bei der Gefahrenabschätzung nötig sind. Durch das „au.raex“ soll ein Exposimeter entwickelt werden, welches die Unterbrechung der Messung zulässt und eine genaue Ermittlung der Exposition während der Arbeitszeit zulässt.
Zusammen mit dem Radonlabor der DE Sicherheit und Umwelt (SUM) des KIT und unterstützt durch die Firma SenseING GmbH widmen wir uns am IPEK den damit verbundenen Herausforderungen, um einen seriennahen Prototypen zu entwickeln und zu testen.
Text Julian Peters